Vernissage· Samstag, 9. Juni 2018, 18 :00 bis 21 :00 Uhr
Finissage· Samstag, 23. Juni 2018, 18:00 bis 20:00 Uhr
Öffnungszeit . Website unter Aktuell oder Vereinbarung
Kontakt · 078 / 801 58 80 · info@ · www.kunstzeiger.com
Galerie · Kunstzeiger · Zentralstrasse 13 4, 8003 Zürich
Emanas – Wesenmenschen
Auf diesen Bildern sind Gesichter zu sehen, wie man sie noch nicht gesehen hat. Sie sind wie menschliche Wesen mit animalischen Zügen. Welcher Ethnie gehören sie an ? Welches Geschlecht haben sie ? Sie scheinen verwandt mit Picassos afrikanischen Masken, mit japanischen Mangamonstern, mit Francis Bacons verzerrten Fratzen, mit Modiglianis melancholischen Frauenköpfen – und alles mit der Farbigkeit der Pop Art.
Die Emanas sind Wesen, die Bewusstseinszustände verkörpern. Gabriel Magos gibt den Emanas Gesicht, Name, Geschichte, Ort, Wert und zeigt sie in einem begrenzten Raum. Die Spannung zwischen Figur und Raum reflektiert die Spannung zwischen Bewusstsein und Körper.
Der strenge Aufbau von Büste und Halbprofil erinnert an mittelalterliche Ikonen und an Mona Lisa. Mit den „Emanas“ wird ein Pantheon von neuen Ikonen erschaffen: Aspekte, Facetten des Bewusstseins.
Hinter der Stirn, zwischen den Augen sitzt das Bewusstsein, abhängig von den Trieben, Hormonen, Sexus, Emotio – den animalischen Kräften, den Faunen und Faunas. Dieses Bewusstsein entsteht und bewegt sich im Raum. Die Grundfrage lautet: Wie stehe ich zum Raum ? Trage ich einen offenen oder einen geschlossenen Raum in mir ? Wie gehe ich mit Raum um ? Fühle ich mich frei oder bedroht ?
Ikonen sind Bilder mit Leitfunktion. Sie sollen Orientierung im Raum vermitteln.
Die Augen schauen gleichzeitig nach innen und nach aussen. Der Mund ist geschlossen, aber nicht zusammengepresst. Die Nase ist etwas animalisch, nüsternhaft. Die Ohren sind Teil des Überkopfes. Das Kinn versucht, Bestimmtheit zu markieren. Die Backen strahlen mehr oder weniger Lebendigkeit aus.Der Hals ist zum Teil sehr lang und dünn – er verweist auf die Zerbrechlichkeit, die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers.
Die lebhaften, farbigen Gesichter tragen Gesichtszüge wie von innen gemalt, sie sind wie innere Gesichter, wie Abstraktionen von Gemütszuständen. Das Gesicht als die Grenze, die Oberfläche zwischen innen und aussen, wie eine Wasser-oberfläche als Ausdruck der Persönlichkeit.
The face is the sur-face of personality. “Wenn ich die Gesichter dieser Wesen male, schaue ich kaum auf das Bild, sondern auf das, was aus meinem Inneren kommt.“
Die Thematik von innen und aussen zeigt sich auch in der Spannung zwischen hell und dunkel. Meist kontrastiert im Raum, in dem sich die Person befindet, eine dunkle Fläche ( oft im Vordergrund) mit einer hellen Fläche ( oft im Hintergrund). - Ist das Dunkle vorne das leidende Innere und das Helle hinten das erlöste Äussere ?
Der grosse Hinterkopf deutet auf die digitale Erweiterung des Bewusstseins hin, wie sie bereits von H.R. Giger ( mit Verweis auf Sphinx und Pharaoninnen) angedacht wurde.
Emanas vertreten die Vision der natürlichen Vielfalt im digitalen Raum.